Licht fürs Leben – Wie Vitamin D Ihre Gesundheit im Herbst und Winter schützt

Sonne strahlt auf eine herbstliche Landschaft mit goldgelbenen Blättern umliegender Laubbäume

Sonnenstrahlen sind mehr als nur angenehm, sie sind lebenswichtig. Denn mit Hilfe von UV-Licht bildet unser Körper das sogenannte Vitamin D, auch bekannt als Sonnenvitamin. Es ist an zahlreichen Prozessen beteiligt, die für Gesundheit, Energie und Wohlbefinden entscheidend sind. Besonders in den dunkleren Monaten des Jahres, wenn die Sonne tiefer steht und wir mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, sinkt die körpereigene Produktion deutlich.

Vitamin D ist weit mehr als ein einfacher Nährstoff: Es wirkt im Körper wie ein Hormon und hat Einfluss auf viele Funktionen, vom Knochenaufbau über die Muskelkraft bis zur Abwehr von Krankheitserregern. Ein Mangel bleibt oft lange unbemerkt, kann aber erhebliche Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Vitamin D entsteht, warum es für das Immunsystem so wichtig ist, was die Wissenschaft dazu sagt und wie Sie selbst dafür sorgen können, dass Ihr Vitamin-D-Spiegel auch in der dunklen Jahreszeit im gesunden Bereich bleibt.

Was genau ist Vitamin D?

Vitamin D wird oft als Vitamin bezeichnet, ist aber in Wahrheit ein Hormon oder genauer: ein Hormonvorläufer. Das Besondere: Unser Körper kann es selbst herstellen, mithilfe von Sonnenlicht. Wenn UV-B-Strahlen auf die Haut treffen, wird dort aus einer Cholesterin-Verbindung eine Vorstufe von Vitamin D gebildet. Diese wird anschließend in der Leber und Niere in ihre aktive Form umgewandelt.

Daraus ergibt sich eine kleine „Produktionskette“:

  • In der Haut: UV-B-Licht wandelt eine Cholesterin-Vorstufe in Vitamin D₃ um.
  • In der Leber: Daraus entsteht eine Speicherform 25-Hydroxy-Vitamin D (oft im Blut gemessen).
  • In der Niere (und anderen Geweben): Hier wird die aktive Form, das sogenannte Calcitriol, hergestellt.

Diese aktive Form steuert viele Prozesse im Körper, indem sie an spezielle Vitamin-D-Rezeptoren bindet. Diese finden sich nicht nur in Knochen, sondern auch in Muskeln, im Gehirn, in der Haut und besonders zahlreich in Zellen des Immunsystems.

Die wichtigsten Aufgaben von Vitamin D im Körper

a) Starke Knochen und Zähne

Die bekannteste Funktion: Vitamin D sorgt dafür, dass Calcium aus der Nahrung besser im Darm aufgenommen wird. Gleichzeitig hilft es, dieses Calcium in Knochen und Zähnen einzubauen. Fehlt Vitamin D, kann der Körper weniger Calcium nutzen, die Knochen werden weicher und brüchiger. Bei Kindern kann das zu Rachitis, bei Erwachsenen zu Osteomalazie oder langfristig zu Osteoporose führen.

Regelmäßige Bewegung, eine calciumreiche Ernährung und ein gesunder Vitamin-D-Spiegel bilden daher das Fundament stabiler Knochen.

b) Unterstützung für Muskeln

Neuere Forschung zeigt: Vitamin D spielt auch für Muskeln eine Rolle. Es fördert Muskelkraft und Koordination. Bei älteren Menschen mit niedrigen Vitamin-D-Werten kommt es häufiger zu Muskelschwäche und Stürzen. Eine ausreichende Versorgung kann helfen, Muskeln leistungsfähig zu halten und Stürze im Alter zu vermeiden.

c) Schutz für das Immunsystem

Hier wird es besonders spannend. Vitamin D wirkt auf vielfältige Weise in unserem Abwehrsystem. Es hilft Immunzellen, Krankheitserreger zu erkennen und abzuwehren und gleichzeitig, übermäßige Entzündungsreaktionen zu vermeiden. Das Vitamin sorgt also für Gleichgewicht: stark gegen Keime, aber sanft zum eigenen Körper.

Wissenschaftlich belegt ist, dass Vitamin D:

  • die Bildung antimikrobieller Peptide anregt, kleine Eiweiße, die Bakterien und Viren zerstören können,
  • die Aktivität von Makrophagen (Fresszellen) unterstützt, die Eindringlinge beseitigen,
  • entzündliche Überreaktionen dämpft, indem es das Gleichgewicht zwischen verschiedenen T-Zell-Arten reguliert,
  • die Bildung von regulatorischen Immunzellen fördert, die Autoimmunprozesse verhindern.

Menschen mit niedrigen Vitamin-D-Werten erkranken laut Studien häufiger an Atemwegsinfekten oder Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Multipler Sklerose.

Warum ist Vitamin D im Herbst und Winter so wichtig?

Im Sommer ist es meist kein Problem, genug Vitamin D zu bilden. Ein paar Stunden Sonne auf Gesicht, Armen und Beinen genügen, um die Speicher gut zu füllen.

Doch im Herbst und Winter steht die Sonne so tief, dass kaum UV-B-Strahlung die Erdoberfläche erreicht. Selbst wer täglich draußen ist, produziert in unseren Breiten (z. B. Deutschland, Schweiz, Österreich) zwischen Oktober und März praktisch kein Vitamin D mehr.

Zudem tragen wir wärmende Kleidung, verbringen mehr Zeit in Innenräumen und bedecken die Haut. Die Folge: Der Vitamin-D-Spiegel sinkt. Viele Menschen erreichen dann Werte, die als unterversorgt oder mangelhaft gelten.

Ein Mangel kann sich bemerkbar machen durch:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme
  • Muskelschwäche oder Knochenschmerzen
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • depressive Verstimmung („Winterblues“)

Ein dauerhaft zu niedriger Spiegel kann langfristig auch mit chronischen Erkrankungen in Verbindung stehen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Autoimmunstörungen.

Vitamin D und die wissenschaftlichen Erkenntnisse

In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien gezeigt, wie stark Vitamin D mit vielen Gesundheitsbereichen verbunden ist.

Hier einige wichtige Ergebnisse vereinfacht erklärt:

  • Infektanfälligkeit: Menschen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel haben häufiger Erkältungen und Atemwegsinfekte. Eine Meta-Analyse von mehr als 25 000 Teilnehmenden zeigte, dass regelmäßige Vitamin-D-Einnahme das Risiko für Atemwegsinfekte senken kann, vor allem bei Menschen mit deutlichem Mangel.
  • Autoimmunerkrankungen: Vitamin D wirkt regulierend auf das Immunsystem und kann übermäßige Entzündungen bremsen. Studien zeigen, dass ein guter Vitamin-D-Status mit einem geringeren Risiko für Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Typ-1-Diabetes verbunden sein kann.
  • Knochengesundheit: In Kombination mit Calcium senkt Vitamin D nachweislich das Risiko für Knochenbrüche bei älteren Menschen.
  • Allgemeines Wohlbefinden: Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass ausreichendes Vitamin D auch Stimmung und Energie beeinflussen kann, möglicherweise, weil es an Botenstoffen im Gehirn beteiligt ist.

Wichtig: Vitamin D ist kein Wundermittel, aber ein entscheidender Baustein für einen gesunden Stoffwechsel und eine stabile Abwehr.

Wie viel Vitamin D braucht der Körper?

Der individuelle Bedarf hängt von vielen Faktoren ab: Hauttyp, Alter, Sonnengewohnheiten, Ernährung, Jahreszeit und Wohnort.

  • Empfohlene Tageszufuhr laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE):
    Etwa 800 I.E. (20 µg) täglich – vorausgesetzt, die Sonne liefert nichts.
  • Sichere Obergrenze für Erwachsene: bis 4.000 I.E. (100 µg) pro Tag (bei längerfristiger Einnahme nur nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheke).
  • Der optimale Blutwert liegt meist zwischen 30 und 60 ng/ml.

Ein Bluttest (Bestimmung von 25-Hydroxy-Vitamin D) gibt Aufschluss über Ihren aktuellen Status, unsere Mitarbeiter der Europa Apotheke beraten Sie dazu gerne.

Quellen von Vitamin D

a) Sonnenlicht

Die wichtigste Quelle bleibt das Sonnenlicht. Wenn Sie im Sommer regelmäßig nach draußen gehen, können Sie in der Regel ausreichend Vitamin D bilden und im Körper speichern. Ideal ist, wenn Gesicht, Arme und Beine unbedeckt sind, je nach Hauttyp reichen 10–30 Minuten, zwei- bis dreimal pro Woche.

Aber: Im Winter funktioniert das in Mitteleuropa kaum. Der Körper muss dann auf gespeicherte Reserven zurückgreifen oder auf Nahrung und Ergänzungen.

b) Ernährung

Nur wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D:

  • fetter Seefisch (z. B. Lachs, Makrele, Hering)
  • Lebertran
  • Eigelb
  • Butter und Käse (geringe Mengen)
  • angereicherte Lebensmittel (z. B. Margarine, Pflanzenmilch)

Selbst bei sehr bewusster Ernährung lässt sich der Bedarf meist nicht vollständig decken, ein Grund, warum gerade im Winter viele Menschen zu wenig Vitamin D aufnehmen.

c) Nahrungsergänzung

Bei nachgewiesenem Mangel oder in den dunklen Monaten kann eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein. Dabei gilt: Qualität und Dosierung sind entscheidend.

Lassen Sie sich am besten in unserer Europa Apotheke beraten, welche Präparate und Dosierungen für Sie persönlich geeignet sind.

Vitamin D gibt es in Tropfen, Tabletten oder Kapseln, oft kombiniert mit Vitamin K2, das den Einbau von Calcium in die Knochen unterstützt.

Wer hat ein besonders hohes Risiko für einen Mangel?

Ein Vitamin-D-Mangel kann jeden treffen, aber einige Gruppen sind besonders gefährdet:

  • Menschen, die sich selten im Freien aufhalten (z. B. Büroarbeit, Pflegeheime)
  • Ältere Personen (die Haut bildet weniger Vitamin D)
  • Menschen mit dunkler Hautfarbe
  • Personen mit starkem Übergewicht (Vitamin D lagert sich im Fettgewebe ein)
  • Schwangere und Stillende
  • Menschen mit bestimmten Erkrankungen (z. B. Leber- oder Nierenleiden)

Für diese Gruppen lohnt sich eine gezielte Überprüfung und Beratung.

Zu viel des Guten? – Überdosierung und Sicherheit

Eine Überdosierung durch Sonne oder Ernährung ist praktisch unmöglich, durch hochdosierte Präparate aber möglich.

Dauerhaft zu hohe Mengen (über 10.000 I.E. täglich über Wochen) können zu einer Überversorgung führen, mit zu viel Calcium im Blut, was Nierensteine oder Herzprobleme verursachen kann.

Deshalb gilt:

  • Vitamin D nur nach Rücksprache in höherer Dosierung einnehmen.
  • Regelmäßig Blutwerte kontrollieren, wenn Sie dauerhaft Präparate nutzen.
  • Präparate nur aus geprüfter Quelle, am besten aus Ihrer Apotheke, verwenden.

Was Sie konkret tun können – Ihr Vitamin-D-Fahrplan für Herbst und Winter

  1. Sonne bewusst nutzen: Jede Minute draußen zählt, selbst Spaziergänge helfen.
  2. Bewegung im Freien: Fördert nicht nur Vitamin-D-Produktion, sondern auch Kreislauf und Stimmung.
  3. Gesunde Ernährung: Setzen Sie regelmäßig auf fetten Fisch, Eier und Milchprodukte.
  4. Werte überprüfen: Ein Bluttest zeigt, ob Sie ausreichend versorgt sind.
  5. Bei Bedarf ergänzen: In Rücksprache mit Arzt oder Apotheke individuell dosierte Präparate wählen.
  6. Ganzheitlich denken: Auch Schlaf, Ernährung, Bewegung und Stressmanagement stärken Ihr Immunsystem.

Fazit: Vitamin D – kleines Molekül, große Wirkung

Vitamin D ist ein echtes Multitalent. Es stärkt Knochen und Muskeln, unterstützt das Immunsystem und trägt zu Wohlbefinden und Lebensfreude bei. Gerade in den dunklen Monaten ist es ein Schlüssel zu Gesundheit und Energie.

Wenn Sie jetzt aktiv auf Ihre Versorgung achten, mit Sonne, Bewegung, ausgewogener Ernährung und gegebenenfalls einer Ergänzung, schaffen Sie beste Voraussetzungen, um fit, vital und widerstandsfähig durch Herbst und Winter zu kommen.

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